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Archiv-Artikel

Mann mit Down-Syndrom fast zu Tode gewürgt

GEWALT Unbekannte haben dem Hertha-Fan seinen Schal viel zu eng um den Hals geknotet

Nach einem Fußballspiel haben Unbekannte einen am Down-Syndrom erkrankten Hertha-Fan an der Berliner S-Bahn-Station Olympiastadion beinahe zu Tode gewürgt. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, schlugen die Männer nach dem Spiel des Bundesliga-Zweitligisten Hertha BSC Berlin gegen Dynamo Dresden in der vergangenen Woche zunächst auf den 31-Jährigen ein. Dann verknoteten sie den Hertha-Schal eng um den Hals des Mannes und ließen ihn auf dem Bahnsteig sitzen.

Sehr stark benommen

Der 31-Jährige habe den Schal wegen des Down-Syndroms nicht selbst lockern können. Da er auf dem Bahnstieg saß, sei seine Notsituation für Umstehende nicht leicht zu erkennen gewesen, hieß es. Als Polizisten den Mann später bemerkten, sei er schon stark benommen gewesen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Tötung. Hinweise nimmt das LKA unter der Telefonnummer 46 64-97 72 10 entgegen. Zeugen können sich auch an jede andere Polizeidienststelle wenden.

Am S-Bahnhof Wuhlheide hatten jugendliche Sprayer am Donnerstag außerdem einen Mann mit Tritten traktiert und waren anschließend geflüchtet, am Mittwoch hatten Unbekannte zwei Männer am S-Bahnhof Ahrensfelde ohne ersichtliches Motiv krankenhausreif geschlagen.

Vor diesem Hintergrund pocht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) auf einen verstärkten Einsatz von Wachleuten an den Bahnhöfen. Zugleich müssten die Haltestellen lückenlos per Video überwacht werden, damit Fahrgäste unverzüglich Hilfe erhalten, wenn sie angegriffen werden, sagte GdP-Landesbezirkschef Michael Purper am Freitag. (dpa)