piwik no script img

Der Narr steckt im König

Beim „Tanztheater International“ in Hannover zeigt Hofesh Shechter eine Welt aus Paradoxien

Hofesh Shechter gilt als der Anarchist unter den Choreografen. Gerade mal 18 war der heute 43-jährige Israeli, als er mit der renommierten Bat­sheva Dance Company unter Ohad Naharin arbeiten durfte. Seitdem interessiert er sich dafür, möglichst raue Energie in Körperlichkeit zu überführen. Ob das auf der Bühne schön aussieht, ist Shechter egal, wichtig sei, „wie sich das von innen anfühlt“, sagte er vor ein paar Jahren der FAZ.

Nach mehr als zehn Jahren ist Shechter nun mit seinem aktuellen Stück „Show“ wieder beim Festival „Tanztheater International“ in Hannover zu Gast. Dieses Stück ist zum ersten Mal in Deutschland zu sehen.

Geschrieben hat Shechter es für seine achtköpfige Jugend-Kompanie Shechter II, den perkussiven Soundtrack für die dreiteilige Choreografie hat der Rock-Schlagzeuger und studierte Musiker selbst geschrieben. „Show“ ist eine typische Shechter-Arbeit. In „Show“ schickt er seine Tänzer*innen unters Zirkuszelt. Bereits in „Clowns“ hatte er vor zwei Jahren Clowns und Narren tanzen lassen.

Im Zirkus lässt er sie zu Mörder*innen ohne Motiv werden. Angetrieben nur vom anpeitschenden Rhythmus bringen sie einander um, stehen als andere auf, nur um erneut zu morden: Aus Königen werden Narren, aus Narren Könige.

Bis zum nächsten Sonntag sind in Hannover insgesamt elf Produktionen zu sehen, darunter vier Uraufführungen und drei deutsche Erstaufführungen. Dabei sind unter anderem der New Yorker Choreograf Kyle Abraham mit seinem Hip-Hop-Stück „Live! The Realest MC“ und das gerade 30 Jahre alt gewordenen Theater Commedia Futura. (matt)

Bis 9. 9., Hannover, Orangerie Herrenhausen, Niedersächsisches Staatstheater und Hochschule für Musik, Theater und Medientanztheater-international.de

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen