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Galerie Nord / Kunstverein TiergartenTraumata und Traumstrände – Vietnam in der Kunst

Đinh Q. Lê, „So Sorry“, 2005. Aus der Serie „Vietnam: Destination for the New Millennium“ Foto: Foto:Đinh Q. Lê

Das Trauma des Vietnamkriegs als Tourismuswerbung: „So sorry to hear that you are still not over us. Come back to Vietnam for closure!“ steht auf einem Fake-Reiseposter von Đinh Q. Lê. Auf einem weiteren „Come back to Saigon! We promised we will not spit on you“ (beide aus 2005). Lê, 1968 in Vietnam geboren, der mit zehn mit seiner Familie in die USA auswanderte und 1996 nach Vietnam zurückzog, ist einer von mehr als 30 internationalen Künstler*innen, deren Arbeiten im Kunstverein Tiergartenzu 1968, dem US-Krieg in Vietnam und dessen Folgen Position beziehen. „No War No Vietnam“ – der Titel ist eine Provokation, die Frage, ob und wie Vietnam damals wie heute ohne den Krieg wahrgenommen worden wäre oder werden würde, aber durchaus eine berechtigte. Aktuelle Standpunkte aus Vietnam wie die von Lê sind dabei, aber auch westliche wie Bjørn Melhusirrwitziges Video „Moon over Da Nang“ (2016), fantastische historische wie „Election (Lynndie)“ aus Martha RoslersSerie „Bringing the War Home“, Sarah Haffners„Bildnis eines Bücherregals der bürgerlichen Linken“ (1969) oder Harun FarockisAgitprop-Kurzfilm „Nicht löschbares Feuer“ (1968). Gerade diese Mischung macht die Schau so sehenswert.

Aufmerksamkeit verdient auch deren Begleitprogramm. So gibt es etwa am 13. September eine Performance von Käthe Kruse(Tödliche Doris) und ihren Töchtern Edda und Klara Kruse-Rosset. Zwei Tage vorher liest Gretchen Dutschkeaus ihrem neuen Buch, und Klaus Staeckerzählt von den documentas 1968 und 1972. (bsh)

Bis 6. 10., Di.–Sa. 13–19 Uhr, Turmstr. 75. Kuratorinnenführung am 4. 9. um 18 Uhr

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