VERDORBENES SCHULESSEN : Zoff um kühle Früchtchen
Die Brechdurchfall-Epidemie in Ostdeutschland hat eine Debatte über regionale und saisonale Produkte für das Schulessen entfacht. Die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz forderte mehr Sorgfalt bei der Auswahl von Lebensmitteln, die zu Schulessen verarbeitet werden. „Erdbeeren Ende September müssen wirklich nicht sein“, sagte Staatssekretärin Sabine Toepfer-Kataw. Stattdessen solle es saisonale Produkte geben.
„Warum bekommen unsere Schulkinder chinesische Erdbeeren auf den Teller und nicht frische Äpfel oder Rhabarberkompott?“, fragte der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir. Für regionale Erzeugnisse machte sich auch Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) stark. Tiefgefrorene Erdbeeren aus China gelten seit Freitag als Auslöser für die massenhaften Erkrankungen. Ein endgültiger Nachweis steht noch aus.
Die verdächtigen Erdbeeren wurden von mehreren Großküchen in Ostdeutschland verarbeitet, darunter von Betrieben des Caterers Sodexo. Das Rüsselsheimer Unternehmen entschuldigte sich bei den betroffenen Kindern und Familien und kündigte Entschädigungen. (dpa)