Große Mitgift für die Windsbraut

„Katrina“ könnte teuerster Sturm der USA werden. Versicherer schätzen Schäden auf über 20 Milliarden Dollar

BERLIN afp/dpa ■ „Katrina“ ist einer der schwersten Hurrikans in der Geschichte der USA und könnte US-Versicherungsexperten zufolge sogar das Ausmaß von „Andrew“ im Jahr 1992 übertreffen. Nach einer Schätzung des Risikobewerters AIR Wordwide Corp. liegt der von dem Hurrikan verursachte Schaden bis zu 26 Milliarden Dollar. „Andrew“ hatte im August 1992 über den US-Bundesstaaten Florida, Louisiana und Mississippi gewütet und dabei Schäden in Höhe von 20,3 Milliarden Dollar angerichtet.

Und „Katrina“ könnte verheerender werden als die vier Hurrikane „Charley“, „Frances“, „Ivan“ und „Jeanne“ zusammen im vorigen Jahr, die nach Angaben des Disaster Insurance Information Office Versicherungsschäden von 22,9 Milliarden Dollar verursachten. „Was wir hier sehen, ist sicherlich einer der zwei oder drei teuersten Stürme in der Geschichte“, sagte Robert Hartwig, Chefökonom des Insurance Information Institute in New York.

Etwas geringer prognostizierte gestern nur die Münchener Rück die Schäden. „Wir schätzen den versicherten Marktschaden auf 15 bis 20 Milliarden Dollar“, sagte gestern ein Sprecher des weltgrößten Rückversicherers. Die Belastungen für den Versicherungskonzern könnten nach derzeitiger Einschätzung „an die 400 Millionen Euro brutto heranreichen“.

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück und der größte deutsche Versicherungskonzern Allianz wollten noch keine Schätzungen abgeben. Dies sei frühestens Ende der Woche möglich, hieß es bei beiden Unternehmen.

In den vergangenen Jahren hatten schwere Wirbelstürme immer wieder zu hohen Belastungen bei der Versicherungswirtschaft geführt. Die Münchener Rück führt den Anstieg der Schäden auch auf Klimaveränderungen zurück. Nach Angaben des Sprechers wurden in diesem Jahr bis Ende August bereits elf Hurrikans gezählt. Im längeren Schnitt sind es normalerweise etwa zehn im gesamten Jahr. KAB