Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Die Zitadelle Spandau ist nicht nur bei Rock-Urgesteinen als Auftrittsort beliebt, sondern auch bei ungefähr 10.000 Fledermäusen aus ganz Europa (alle ohne Pass), die in den verwinkelten Gewölben der Zitadelle einen Rückzugsort finden, um dort den Winter zu verschlafen. Am Samstag laden Trinity Music zusammen mit dem Berliner Artenschutz Team BAT zum „Kinder Fledermaus-Fest“ dorthin. Kinder und ihre Erwachsenen können in einem Schauraum quicklebendige Fledermäuse aus Südamerika beobachten, und auch über heimische Fledermäuse wird informiert. In den Katakomben der Zitadelle rücken sie den kleinen Vampiren ab 12 Uhr auf die Pelle, verwandeln sich beim Kinderschminken selbst zu welchen, lernen bei der Fledermaus-Entdecker-Olympiade zu jagen, zu trinken (kopfüber!) und zu fliegen (!) wie Fledermäuse und basteln Fledermaus-Masken. Außerdem kommt die Mukketier-Bande vom Bauernhof angefahren und erweitert die Tier-Palette noch um Geige spielende Ziegen, surfende Katzen und vegetarische Schweine (www.trinitymusic.de).
Papageien können auch fliegen, treten aber meist einzeln auf, und im Fall von „Donnerschnitzel. Mein Opa ist ein Papagei“ sind sie sogar eine Reinkarnation. Das zumindest vermutet Hugo. Der Junge aus einer dänischen Kleinstadt muss mit dem Tod des geliebten Opas klarkommen. Der hat nicht nur immer herrlich geflucht und „Donnerschnitzel“ gesagt, sondern Hugo auch das Pokerspielen beigebracht. Und Hugo ist noch längst nicht „fertig“ mit Opa, wie er sagt. Als er in einem Zoogeschäft einen Papagei „Donnerschnitzel“ sagen hört, ist klar: „Das ist Opa.“ Schließlich hat er dieselben Augen wie Hugos Großvater. Zusammen mit seinem Freund Dylan versucht er das Geld für das Tier zusammenzubekommen. Der Zoohändler gibt ihnen eine Woche Zeit. Das dänische Autorenpaar Ida-Marie Rendtorff und Daniel Zimakoff erzählen eine anrührende Geschichte von einer Liebe, die über den Tod hinausgeht. Dabei nehmen sie die Leser*innen ab acht Jahren mit in einen ideenreichen kindlichen Gedankenkosmos. Wie nach Hugo die Seele seines Opas in den Papagei gewandert ist, ist völlig logisch, wie er seine Trauer äußert, absolut nachvollziehbar. Friederike Buchinger trifft in ihrer unaufgeregten Übersetzung den Sprachflow von Grundschülern, ohne sich anzubiedern, und die bunten Illustrationen von Peter Bay Alexandersen zeigen eigenwillig Charakter und bringen das Innere der Geschichte zum Vorschein. Eine Erzählung, die Kindern vermittelt, dass in jedem Ende ein Anfang wohnt (Carlsen Verlag, Hamburg, 2018, 10,99 €).
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