Vormerken : Die Fäuste gereckt für den kalkulierten Tod jeder stilistischen Reinheit
Yeeeha, the Wahnsinn continues! Was im Februar beim Club Transmediale schon große Kunst war, kann im zweiten Anlauf an die herrlichsten Grenzen des Kommensurablen stoßen: Der ingeniöse Musikschnipsel-Derwisch Jason Forrest und der Hardcore-Techno-DJ Peter Votava aka Pure rufen zu „Wasted 2“. Zwei Nächte voll mit Breakcore, also zwei Nächte brutalste Phonzahlen, zuckende Stroboskopgewitter und die Synapsen neu verstöpselnder elektronischer Cut-up-Irrwitz. Forrest und Pure haben wieder säuberlich ausgewählte Protagonisten der internationalen und nur über das Internet verbandelten Breakcore-Szene zusammengetrommelt, die Berlin zeigen werden, wo der 300-Beats-per-minute-Hammer hängt. Breakcore ist der kalkulierte Tod jeder stilistischen Reinheit: Aus Metal-, HipHop-, Techno-, Reggae- und Discoversatzstücken entstehen massiv dronige und breit grinsende Impromptus – musikalische Umsetzungen von Splatterfilmen im Schnellvorlauf. Ob das den einen dann eher an Grind Metal oder Screamcore und den nächsten eher an gequälte Maschinen und Gabber aus dem 24. Jahrhundert erinnert – egal: Hauptsache, die Fäuste gereckt, die Hüften gezuckt und gegen diesen körperlich gemeinten Übergriff angeschrien. KR