Saubere Elbe nicht in Sicht

SCHADSTOFFE Managementplan verzögert sich. Millionen Kubikmeter Giftschlick müssen entsorgt werden

Der Kampf gegen die Schadstoffe in den Sedimenten der Elbe ist schwieriger als zunächst von Fachleuten gedacht. Deshalb wird die vor drei Jahren einberufene internationale Expertengruppe, die eine Lösung des Problems erarbeiten soll, ihren Abschlussbericht erst 2013 vorstellen, wie die zuständige Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) am Mittwoch in Hamburg mitteilte.

Das Problem wird derzeit hauptsächlich von jedem Bundesland einzeln und nur in begrenzten Gebieten angegangen. So gibt es in Hamburg etwa das Projekt „Schadstoffsanierung Elbsedimente – Elsa“, das sich auf die Elbe in und um Hamburg konzentriert. Nach Angaben der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) werden jedes Jahr etwa drei bis fünf Millionen Kubikmeter Sedimente umgelagert. Rund ein Fünftel ist so stark belastet, dass es nicht gefahrlos umgelagert werden könne und in eine Aufbereitungsanlage oder auf eine Deponie an Land gebracht werden müsse. Jeder Kubikmeter, der an Land bearbeitet werden muss, kostet nach Angaben der HPA 45 Euro.

Neben einer Reihe von organischen Schadstoffen bereiten vor allem die Schwermetalle Quecksilber, Cadmium sowie kleine Mengen von Blei und Kupfer den Experten Sorge. Zwar sei die Belastung der Elbe mit den Giftstoffen seit Ende der 90er Jahre um 90 bis 95 Prozent zurückgegangen, das Problem sei damit aber noch immer nicht behoben, sagte der Elsa-Projektleiter René Schwartz. Durch den gemeinsamen internationalen Managementplan im nächsten Jahr soll das Problem nun ganzheitlich gelöst werden.  (dapd)