Wenn der Job tödlich ist

ARBEIT 5.000 Bremer Berufs-Krebskranke

Die Bremer Arbeitnehmerkammer hat das Anerkennungsverfahren für Berufskrankheiten kritisiert und Erleichterungen gefordert. Im Land Bremen würden jährlich mehr als tausend Fälle mit Verdacht auf eine Berufskrankheit angezeigt, aber mit 360 weit weniger als die Hälfte anerkannt, sagt Kammerreferentin Barbara Reuhl. Den Nachweis, dass ihre Erkrankung berufsbedingt sei, müssten die Betroffenen selbst erbringen. „In vielen Fällen scheitert das Verfahren genau daran“, sagte Reuhl, die seit einem Jahr eine Beratungsstelle unter dem Dach der Kammer leitet.

Die Kammer fordert neben einem erleichterten Anerkennungsverfahren zudem mehr Prävention, um Berufskrankheiten von vornherein zu vermeiden. Allein in Bremen seien nachweislich mehr als 5.000 Menschen durch den beruflichen Kontakt mit Asbestfasern an Asbestose, Lungen- oder Kehlkopfkrebs erkrankt, hieß es. Davon hätten lediglich 2.600 eine Entschädigung erhalten.  (epd)