taz-LeserInnnen protestieren: keine Schließung der Lokalteile Hamburg und Bremen!

Bei meiner Arbeit ist die taz hamburg unverzichtbar, denn ihre sachkundigen und engagierten JournalistInnen bringen gerade zu den sozialen Themen, die unsere 600 diakonischen Einrichtungen betreffen, Informationen und Aspekte, die anderswo fehlen. Der Lokalteil könnte ruhig noch umfangreicher sein! Auch aus den anderen norddeutschen Regionen wünsche ich mir mehr Politik und weniger Magazin-Geschichten.

Katharina Weyandt, Pressesprecherin des Diakonischen Werkes Hamburg

Die taz hamburg macht große Schiffe im Hamburger Hafen ganz klein. Sie nennt den Hamburger Bürgermeister „Hamburger Bürgermeister“, obwohl es anders viel kürzer wäre. Und für die Redaktion ist es kein „Angriff auf die Pressefreiheit“, wenn sie nicht zur Matthiae-Mahlzeit ins Rathaus eingeladen wird. Die taz hamburg ist mitten drin und nicht dabei. Deshalb hat sie eine besondere Sichtweise, und die ist wichtig. Das soll so bleiben.

Michael Neumann, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Hamburgischen Bürgerschaft

Wer Medienvielfalt in Hamburg will, kann auf die taz hamburg nicht verzichten.Gerade in einer Medienmetropole gehört auch im lokalen Bereich ein breites Angebot einfach dazu. Davon lebt die Demokratie. Der taz-Lokalteil ist deshalb nicht wegzudenken.

Jürgen Heuer, Vorsitzender der Landespressekonferenz Hamburg

Die taz ist in Bremen unverzichtbar, weil sie die etwas andere Sichtweise auf die Probleme des kleinsten Bundeslandes hat. Weil sie lästig ist, aufstört und Widerspruch erzeugt. Weil sie für Vielfalt sorgt und auch andere Meinungen zu Wort kommen lässt. Bremen ohne taz wäre wie ein Fisch ohne Fahrrad: er schwimmt nur im eigenen Wasser.

Paul Nolte, Professor für Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin, war bis vor einigen Monaten Professor an der International University Bremen

Die taz bremen schließen? Wie arm soll unser armes Bremen denn noch werden!

Dagmar Papula, Theatermacherin „SHAKESPEARE und PARTNER“

Eine Stadt, in der Kultur ein Motor für die Zukunft sein will, braucht mehr als nur eine Zeitungs-Stimme. Denn in einem solchen Kulturverständnis sind Prozesse ebenso wichtig wie Produkte. Und Prozesse brauchen Begleitung, Widerspruch, Debatten, Kritik – als Gegengift zu jeder Form von Nabelschau und Autismus. Dafür steht Pressevielfalt, und darum ist der Kampf um den Erhalt der taz bremen keine Frage bloßer Parteilichkeit.

Martin Heller, ehemaliger Intendant der Bremer Kulturhauptstadt-Bewerbung