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Archiv-Artikel

Auf gleicher Wellenlänge

Besser im Job: Mit einer „Coaching-Meile“ stellen sich erstmals Trainerinnen auf dem Unternehmerinnentag vor

Kaum eine andere Branche erlebte in den vergangenen Jahren einen ähnlichen Boom: Ob Styling-Coach oder Job-Coach, Life-Coach oder Sport-Coach – an Coaching kommt heute scheinbar niemand mehr vorbei. Die Folge: Der Markt gleicht einem Dschungel, in dem sich unzählige Anbieter mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten tummeln. Das macht es dem Laien schwer, den richtigen Trainer zu finden. Und die Coaches selbst müssen sich gegen immer mehr Konkurrenten behaupten. Es überrascht deshalb nicht, dass die erstmals initiierte Coaching-Meile auf dem diesjährigen Hamburger Unternehmerinnentag (siehe Kasten) bereits Wochen vorher ausgebucht ist: 19 Anbieterinnen präsentieren dort sich und ihr Angebotsspektrum.

Die Teilnahme an der Meile ist „eine Form der Akquise“, so Gila Otto vom Verein Frau und Arbeit, der den Unternehmerinnentag mitorganistiert. Den wichtigsten Vorteil sieht Maren Grimsmann vom Trainingsunternehmen mg.communication im persönlichen Kontakt: „Für erfolgreiches Coaching muss neben der beruflicher Erfahrung des Coaches vor allem die Chemie zwischen Coach und Kunde stimmen.“

Im zunehmenden Konkurrenzkampf wird es aber auch immer wichtiger, das eigene Angebot zu profilieren und gezielte Marketing- und Akquisestrategien zu entwickeln, wie die Trainerin Heike Frederking betont. Die Psychologin und Therapeutin arbeitet für kleine und mittelständische Unternehmen, Freiberufler und Existenzgründer. „Und gerade ihnen bieten sich immer mehr Coaches an, deren fachliche Qualifikationen zum Teil unklar sind“, warnt Frederking. Sie selbst grenze sich von der Konkurrenz durch ein spezielles Angebot ab, ihre Qualifikationen, eine eigene Zielgruppe, aber auch durch ihre Persönlichkeit.

In der Branche werde sich langfristig die Spreu vom Weizen trennen, ist sich Grimsmann von mg.communication sicher. Seit fünf Jahren bietet die Selbstständige Coachings in Unternehmen an. Die Auslese werde „durch das jeweilige Angebotsspektrum des Coaches und dessen berufliche Erfahrungen“ bestimmt, meint auch Grimsmann. Sie könne sich vor allem dadurch am Markt behaupten, dass sie ein „vernetztes Angebot aus Coaching, Beratung, Workshops und Seminaren“ biete und „langjährige Erfahrung“.

Wie viele andere Kollegen lässt Grimsmann ihre Arbeit zudem extern kontrollieren. „Es ist Trend, dass Coaches ihre Arbeit bestimmten Qualitätskriterien unterziehen, um sie zu überprüfen und für Kunden transparenter zu machen“, sagt Otto von Frau und Arbeit. Der Verein ist seit 15 Jahren auf dem Markt tätig. Er hat sich mit 24 anderen Weiterbildungsinstitutionen zusammengeschlossen, die ihre Coachingprogramme regelmäßig gegenseitig überprüfen.

Qualität wird wegen der wachsenden Konkurrenz auf dem Coaching-Markt immer wichtiger. Ein Ende des Nachfrage-Booms sehen Otto und ihre Kolleginnen nicht: „Die Zahl der Selbstständigen wird weiter steigen und somit der Bedarf nach Coaching“, ist sich Frederking sicher. Christine Schams