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Archiv-Artikel

UKE-Strahlenskandal Arzt erst jetzt vor Gericht

Mehr als sechs Jahre nach dem Tod einer Patientin muss sich der Hamburger Arzt Klaus-Henning Hübener vor Gericht verantworten. Das Hauptverfahren gegen den Ex-Direktor der Strahlentherapie am Uni-Klinikum Eppendorf (UKE) beginnt am 26. September vor dem Hamburger Landgericht, sagte gestern der Anwalt des Opfers, Michael Oltmanns. Eine damals 67-jährige Krebs-Patientin war 1999 an den Folgen einer überhöhten Strahlendosis gestorben. Die Staatsanwaltschaft wirft Hübener fahrlässige Tötung vor. In einer Anklageschrift von 2000 heißt es unter Bezug auf Gutachten, Hübeners Strahlentherapie sei „ursächlich für den Tod“ der Frau gewesen.

Hübener ließ Patienten vor und nach ihrer Operation bestrahlen. Zahlreiche Patienten litten nach zu hoher Dosierung unter schwersten Nebenwirkungen. Als Folge des 1993 aufgedeckten Skandals bekamen Opfer und geschädigte Kassen insgesamt 20 Millionen Euro Schadenersatz. Mehr als 200 Fälle von Körperverletzung durch Strahlen sind inzwischen als verjährt eingestellt. Vor Gericht wird nur der Todesfall der 67-Jährigen verhandelt. Oltmanns sprach von einem „Skandal im Skandal“, dass der Professor erst jetzt vor Gericht komme. dpa