PS120: Der ewige Kreislauf: Migration und Warenverkehr
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Im Jahr 1936 gewann der afroamerikanische Hochspringer Cornelius Johnson bei der Olympiade in Berlin Gold und erhielt wie alle Sieger*innen einen Eichensetzling, den er im heutigen Koreatown von Los Angeles pflanzte. Der Geschichte dieses Baumes, in die zahlreiche Diskurse hineinspielen – rassistische Zuschreibungen, Migrationsgeschichte, kapitalistischer Warenverkehr – geht Christian Kosmas Mayer in einer umfassenden Multimediainstallation nach. Für die klug kuratierte Gruppenschau „Cargo“, in der so illustre Namen wie Aligerho Boetti, Moyra Davey oder David Lamelas auf junge noch zu entdeckende Künstler*innen treffen, ist die Arbeit geradezu prototypisch. Es ist die zweite Ausstellung bei PS120, der zweite Teil einer Trilogie zum Thema Migration. Erst Ende April hatte Kurator Justin Polera den Projektraum da eröffnet, wo die Potsdamer Straße die Kurfürstenstraße kreuzt, an einer der Ecken, die sich momentan am stärksten verändern – durch die Kunst, die sich hier ansiedelt, und die Immobilienbranche, die neue Klientel anzulocken versucht. PS120 stellt sich dieser Realität auf besondere Weise: Der Raum wurde von Till-Oliver Kalähne von der BoB Immobilienkonzepte GmbH und dem Architekten Peter Obstfelder gefördert und kooperiert mit großen Galerien. Angesichts der angespannten Lage der freien Szene fand PS120 so eine Möglichkeit, seine Mission überhaupt zu realisieren, nämlich, tolle Kunst neu zu kontextualisieren, Nachwuchs zu fördern und inhaltlich die Debatten des Hier und Jetzt aufzunehmen. bsh
Bis 7. 7., Do.–Sa. 11–18 Uhr, Potsdamer Str. 120
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