: Bis jetzt etwa jeder Zweite
80 Prozent der Mitarbeiter hätten gute Job-Aussichten, hieß es nach der Pleite von Air Berlin. Ein Bluff
Gut ein halbes Jahr nach dem letzten Flug der Air Berlin haben mindestens 3.140 der rund 8.000 früheren Mitarbeiter der insolventen Airline einen neuen Arbeitsplatz. Hunderte weitere hoffen, durch ein Einstellungsprogramm bei Easyjet und über Transfergesellschaften eine neue Stelle zu finden. Das ergab eine Umfrage der dpa. Die Arbeitsagenturen sind zuversichtlich, dass viele weitere Ex-Air-Berliner wieder in Lohn und Brot kommen.
„Im Großen und Ganzen ist es uns nicht bange um diese Mitarbeiter“, sagte Christoph Möller, Leiter der Arbeitsagentur Berlin-Nord und Mitglied im Air-Berlin-Gläubigerausschuss. Eine neue Beschäftigung habe bis jetzt etwa jeder zweite Mitarbeiter gefunden, der sich gemeldet habe. Vom Alter und der Qualifizierung her seien sie für Unternehmen interessant, darunter etwa Fachleute für Buchhaltung und Personalmanagement. „Die Berliner Wirtschaft ist im Moment aufnahmefähig.“
Mehr als 2.000 frühere Mitarbeiter von Air Berlin hat Eurowings eingestellt, vor allem Kabinen-Crews und Piloten. Die Lufthansa-Tochter will weitere Leute anheuern. „Jeder, der möchte, kann sich gerne jederzeit bei Eurowings bewerben“, betonte eine Sprecherin. Auch beim zweiten großen Air-Berlin-Käufer Easyjet laufen noch Bewerbungsgespräche. 150 Piloten und Kabinenmitarbeiter von Air Berlin fliegen für Easyjet, in den nächsten Wochen kommen 280 hinzu, bis September weitere 450.
Easyjet hatte mit der Gewerkschaft Verdi vereinbart, rund 1.000 Ex-Air-Berliner einzustellen. Hält Easyjet Wort, wären dann alles in allem mindestens 3.840 frühere Mitarbeiter der einstigen zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft versorgt. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen, weil noch andere Arbeitgeber als die Käufer der Air Berlin infrage kommen und sich nicht alle Air-Berliner arbeitslos gemeldet haben, insbesondere die Piloten. Eine abschließende Zahl lässt sich daher nicht nennen.
Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hatte jahrelang Verluste geschrieben und im August Insolvenz angemeldet. Ende Oktober ging der letzte Flug. Die Verantwortlichen betonten im Herbst, es gebe gute Perspektiven für 80 Prozent der Beschäftigten. (dpa)
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