: Hamburg macht windige Geschäfte
INDIENREISE Bei erneuerbaren Energien setzt Hamburgs Bürgermeister Scholz auf Kooperation mit Indien
Hamburg will bei den erneuerbaren Energien die Wirtschaftsbeziehungen zu Indien vertiefen. Am Dienstag traf Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) auf seiner Reise durch das südasiatische Land den Minister für erneuerbare Energie, Farooq Abdullah. Konkrete Verträge wurden wie erwartet noch nicht abgeschlossen. Die Hamburger erzielten nach Worten von Scholz aber „einen großen Fortschritt“: Weitere Gespräche in Indien und Hamburg wurden vereinbart. „Um dann alle diejenigen miteinander in Kontakt zu bringen, die hinterher in der Wirklichkeit zusammenarbeiten sollen“, sagte Scholz in Neu Delhi.
Der Ausbau der Energieversorgung in Indien könne mit dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum kaum Schritt halten, berichtete Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg. „Man hat ständig mit Stromausfällen zu kämpfen.“ Bislang spielten die erneuerbaren Energien in Indien eher eine untergeordnete Rolle.
Im Zentrum des Gesprächs stand die Windenergie, die Indien massiv ausbauen will. „Der Windmarkt in Indien hat sich sehr gut entwickelt“, betonte Rispens. Allein 2011 seien Windparks mit einer Leistung von 3.000 Megawatt installiert worden, insgesamt seien es Ende 2011 bereits rund 16.000 Megawatt gewesen. „Das ist ungefähr die Hälfte von dem, was in Deutschland steht.“
Profitieren soll auch die Transport- und Logistikbranche. Die Handelskammer Hamburg will den indischen Industrieverband CII bei der Berufsausbildung in diesem Bereich unterstützen. Der Bedarf Indiens an Fachkräften in diesem Sektor wird auf mehr als 17 Millionen Menschen geschätzt. (dpa)