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Archiv-Artikel

Ein Ohr für Mucker

SENAT Rot-Schwarz beschließt die Einrichtung eines „Musicboards“ – es soll Popmusik fördern

Ab 2013 soll das Berliner „Musicboard“ Anlaufstelle für Kreative, Schnittstelle zur Verwaltung und Standortvermarkter sein. Das hat der Senat gestern beschlossen und eine Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Personifiziert wird das Ganze im „Musikbeauftragten“. Eine Million Euro soll er zur Verfügung haben.

Musikbeauftragter? SPD? Als Senatskanzleichef Björn Böhning (SPD) den neuen Job vorstellte, rief das Erinnerungen wach. Denn vor fast zehn Jahren richtete die Bundes-SPD die Stelle eines „Beauftragten für Popkultur und Popdiskurs“ ein. Die bekam – der spätere SPD-Chef Sigmar Gabriel, für den, wie der Spiegel schrieb, die Partei gerade keine andere Verwendung hatte. Gabriel hatte bald den Namen „Siggi Popp“ weg. Wer in Berlin Beauftragter für die Musikszene wird, ist laut Böhning noch offen.

Berlin sei „die Musikhauptstadt Deutschlands“, sagte der Senatskanzleichef. Warum dann überhaupt noch staatliche Vermittlungshilfe nötig sei? „Die Idee kam aus der Szene selbst“, so Böhning. Angedacht ist unter anderem ein besseres Angebot von Probenräumen und Auftrittsmöglichkeiten. Der Entscheidung für das neue Gremium gingen laut Senat viele Gespräche mit der Popmusikszene voraus.

Nichts für den Nachwuchs

Nicht zuständig sein soll das Musicboard für die breite Nachwuchsförderung. Vor Augen hat Böhning eher einzelne Projekte, mit denen sich Musiker um Fördergelder bewerben können. Dabei soll es auch darum gehen, lokalen Größen zum Sprung auf die nationale oder internationale Bühne zu helfen. STA