: Internet schadet Post
BRIEFGESCHÄFT Post-Chef bekräftigt Sparkurs, weil Konzern immer weniger Briefe transportiert
FRANKFURT/MAIN dpa/taz | Trotz des Verzichts der Post-Mitarbeiter auf Lohnerhöhungen bis zum Jahr 2010 sieht Post- Chef Frank Appel die Probleme des Unternehmens nicht gelöst. „Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung – allerdings keine langfristige strukturelle Antwort auf unsere Probleme“, sagte Appel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Im Briefgeschäft der Post war der Gewinn im ersten Halbjahr von 821 Millionen auf 557 Millionen Euro zurückgegangen. „Zwei Drittel des Einbruchs im Briefgeschäft sind struktureller, nicht konjunktureller Natur“, sagte Appel. Die wichtigste Rolle spiele dabei die Konkurrenz durch das Internet. „Wir transportieren immer weniger private Briefe, das können die Werbesendungen nicht ausgleichen“, sagte Appel. „Viele Unternehmen werben lieber mit Anzeigen bei Google statt mit Werbesendungen per Post.“ Die Budgets für Werbung per Post seien in der Krise stark zurückgegangen. „Und sie werden nach der Krise auch nicht wieder auf das alte Niveau kommen.“ Große Hoffnungen setzt der Postchef auf Asien: „In China etwa wollen wir vom schnell wachsenden Transportgeschäft profitieren“, sagte Appel. Asiatische Kunden könnten von den Erfahrungen aus Europa profitieren.