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HANNES REHM, BANKENRETTERVom alten Schlag

Hannes Rehm, 66

■ geboren in Berlin, hat sich breit schlagen lassen, den Bankenrettungsfonds zu leiten. Foto: dpa

Hannes Rehm, der Chef des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin), sieht ein wenig so aus wie der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann. Ein ausrasierter Nacken, gescheiteltes Haar und eine eckige, dunkel geränderte Brille geben ihn die Aura der frühen 60er Jahre, der Zeit, als die Wirtschaft noch brummte und die Welt wohl geordnet schien. Das weckt Vertrauen und ist kein Schaden für einen, dessen Aufgabe es ist, das Vertrauen in das deutsche Bankensystem wieder herzustellen.

Rehm hat am Montag den Damen und Herren des Vereins „Finanzplatz Hamburg“ die Entstehung der Finanzkrise und die daraus zu ziehenden Schlüsse erläutert. Nicht, dass der 66-Jährige ein altmodischer Mann wäre. In Bankangelegenheiten vertritt er jedoch Positionen, die kürzlich noch verpönt waren.

Rehm bedauert, dass sich viele deutsche Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren vom Hausbanken-Prinzip verabschiedet haben – zu ihrem Schaden, weil das die Refinanzierung in Zeiten der Krise erschwert. Natürlich wird er dabei an das Institut denken, das er bis vor kurzem noch geführt hat: die Nord LB.

Die Landesbank und Sparkassen-Zentrale für Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist durch die Krise wenig gerupft worden, was daran lag, dass sie sich weitgehend auf das klassische Kreditgeschäft beschränkte. „Mache nur Geschäfte mit Produkten, die Du verstehst und auf Märkten, die Du kennst“, zitierte ihn Anfang des Jahres die Hannoversche Allgemeine Zeitung.

Rehm ist ein Mann des öffentlichen Bankenwesens. Nach Jahren bei der Westdeutschen Landesbank war er Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes öffentlicher Banken. Im Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes betreute er den Aufbau der Sparkassen in den neuen Ländern. In Büchern und Aufsätzen hat er sich mit der öffentlichen Verschuldung, aber auch mit Finanzmarktinnovationen befasst.

In Hamburg warb er dafür, die für die Krise Verantwortlichen auch deren Zeche zahlen zu lassen: „Wir müssen verhindern, dass die ökonomische Krise zu einer Krise der gesellschaftlichen Ordnung wird.“ KNÖ

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