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unterm strich

Zwei Wochen nachdem die geplante Entfernung von Eugen Gomringers Gedicht „ciudad (avenidas)“ bekannt geworden ist, hat die Präsidentin der Berliner Akademie der Künste, Jeanine Meerapfel, verkündet, sie sei „mehr als besorgt über den von kunstfernen Begriffen geprägten Diskurs“ über das umstrittene Gedicht. „Das Wesen und die Freiheit der Kunst sind bedroht, wenn man sie zu instrumentalisieren versucht“, hieß es. Aus Protest wolle sie daher ein anderes Gedicht von Gomringer („schweigen“) an exponiertem Ort, der Fassade ihres Gebäudes am Pariser Platz, „ehren und in den öffentlichen Raum stellen“. Die Kunstfreiheit müsse „über eine unsachliche Debatte jederzeit erhaben bleiben“, sagte sie weiterhin.

Der Schauspieler Lars Eidinger erhält am kommenden Samstag beim Berlin & Beyond Film Festival San Francisco den Hauptpreis des größten Festivals des deutschsprachigen Films außerhalb Europas. Ausgezeichnet wird damit zum einen die Lebensleistung des Berliner Schauspielers, zum anderen seine außergewöhnliche Performance in „Die Blumen von gestern“. Lars Eidinger spielt in der Tragikomödie von Regisseur Chris Kraus einen manischen Holocaustforscher am Rande des Nervenzusammenbruchs. Bereits in der vergangenen Woche hatte Eidinger für seine Darstellung den Österreichischen Filmpreis gewonnen. In den letzten Jahren erhielten die Ehrung Julia Jentsch (2017), Tom Schilling (2016) und Ronald Zehrfeld (2015). Neben Lars Eidinger wird dieses Jahr auch Frederick Lau für seine Darstellung der Hauptfigur in „Simpel“ mit dem Spotlight Award in Acting ausgezeichnet.

Gregor Dorfmeister, Autor des Antikriegsromans „Die Brücke“, ist am Sonntag im Alter von 88 Jahren gestorben. Das stark autobiografisch geprägte Drama wurde vor allem durch die mehrfach ausgezeichnete Verfilmung in der Regie von Bernhard Wicki im Jahr 1959 weltberühmt. Der Autor wurde noch in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges 1945 als Jugendlicher zum Volkssturm eingezogen und zur Verteidigung einer kleinen Brücke eingesetzt. Sein Roman basiert auf den Ereignissen dieses sinnlosen Einsatzes, bei dem alle bis auf Dorfmeister starben. 1958 erschien das Buch, Dorfmeister schrieb es unter dem Pseudonym Manfred Gregor. Der Roman wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und erzielte eine Millionenauflage – nicht zuletzt durch die Verfilmung.

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