: Bush-Schützer vor Gericht
Prozess gegen fünf Polizisten wegen Misshandlung eines Palästinensers
BERLIN dpa ■ Wegen Misshandlung eines Palästinensers beim Staatsbesuch von US-Präsident George Bush im Mai 2002 müssen sich seit gestern fünf Polizisten vor dem Amtsgericht Berlin verantworten. Die zum Schutz der Präsidentenkolonne eingesetzten Beamten sollen den Palästinenser völlig grundlos getreten und geschlagen haben.
Die Angeklagten schwiegen dazu. Ihr Verteidiger geht vom rechtmäßigen Einsatz zum Schutz von Bush aus. Die an der Fahrstrecke kurz hinter dem Flughafen Tegel von dem Mann gehaltene Palästinenserfahne hätte als Schlagwerkzeug dienen können, so der Anwalt. Der Mann hatte sich nach eigenen Angaben spontan am Straßenrand postiert, um Bush auf den Palästina-Konflikt aufmerksam zu machen. Sein Anwalt sprach indes von „einem der krassesten Fälle von Polizeigewalt der letzten Jahre“. Entweder die Palästinenserfahne oder das vermeintlich nichtdeutsche Aussehen habe den Beamten nicht gepasst, kommentiert er das „feige Verhalten“ der Polizisten.