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DIE DREI FRAGEZEICHEN„Schatz aus anderer Zeit“

Was soll das? In München gibt es einen Briefkasten, in den man Briefe an die Zukunft einwerfen kann. Der Architekt Roland Zintl will damit vor allem die Fantasie anregen

taz: Herr Zintl, warum sollen die MünchnerInnen Briefe an die Zukunft schreiben?

Roland Zintl: Bei Umbauarbeiten auf dem Gelände der Paketposthalle in München-Neuhausen wurde ein alter Atombunker entdeckt. Den hätte ich gerne für Kunst- und Musikveranstaltungen genutzt. Aber das war der Post zu teuer. Und so kam einem Architekturbüro die Idee, den Bunker zuzuschütten und mit einem vier Meter langen Rohr mit der Oberfläche zu verbinden. Da steht nun ein Briefkasten, in den man Briefe an die Zukunft einwerfen kann.

Was soll das bringen?

Es soll in erster Linie die Fantasie anregen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich heute so einen Schatz aus einer anderen Zeit finden würde.

Was passiert, wenn niemand Briefe an die Zukunft schreibt?

Dann beendet die Post AG das Projekt eben wieder. So ein Briefkasten ist ja im Unterhalt nicht teuer. INTERVIEW: MARLENE HALSER

■ Roland Zintl ist Architekt und leitet den Kulturauschuss für die Grünen im Münchner Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg.

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