wochenschnack: Krieg den Flachbauten
Wie dicht darf, wie dicht muss eine Stadt sein, in der immer mehr Menschen wohnen wollen? In Hamburg jedenfalls geht noch was, meinte unser Titelseiten-Autor am vergangenen Wochenende – und handelte sich sowohl Zustimmung als auch Widerspruch ein
Unendliche Breiten
Kapiert hat man es aber dennoch nicht in der Stadtverwaltung.
Stattdessen wachsen 20 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt demnächst in Allermöhe Einfamilienhaussiedlungen in unendliche Breiten, da dort ein weiteres riesiges Neubaugebiet geplant ist. Auch in Wilhelmsburg wird nicht Kirchwerder zu einem neuen Stadtteil mit urbaner Struktur ausgebaut, sondern zu vereinzelten Häusern zwischen Kleingärten und grünen Feldern. Selbiges gilt auch für Flächen fünf Gehminuten vom Bahnhof Harburg entfernt. Dort entstehen Kleingärten.
Was es wirklich braucht, ist ein Ausbau der Stadt und nicht der Einfamilienhauswüsten drumherum. Dann wäre auch Raum für sozialen Wohnungsbau da. Oskar, taz.de
Sonst machen Familien die Biege
@Oskar Die Einfamilienhäuser werden privat von den Familien hochgezogen, die nicht in Sozialbauwohnungen wohnen wollen und sonst die Biege machen in andere Städte. Bauen können, ein Einfamilienhaus, ist für manche ein Muss, wenn sie einen neuen Arbeitsplatz annehmen in Hamburg. Raum für sozialen Wohnungsbau ist zudem genügend vorhanden. Rudolf Fissner, taz.de
Keine Wüsten in Citynähe
@Rudolf Fissner Aber eben nicht im Bereich der Stadt, sondern irgendwo hinter Bergedorf. In unter einer halben Stunde Entfernung zur City sollte es keine Einfamilienhaus-Wüsten geben dürfen, erst recht sollten keine neuen gebaut werden dürfen.
Wer ein Haus im Grünen haben will, der muss eben ein bisschen an den Rand ziehen. Die Einfamilienhäuser werden nicht von Familien privat gebaut, sondern oftmals hingesetzt. Auf dem Dorf mag das anders aussehen, wo die Leute ihre Häuser selbst bauen, aber in den neuen Siedlungen ist das nicht so.
Und selbst wenn, könnte man diesen Siedlungen ja auch einen Bereich zuweisen, der nicht für den dringend benötigten Stadtausbau notwendig ist. Der Flächenverbrauch solcher Siedlungen ist einfach enorm und passt nicht in Großstädte. Oskar, taz.de
Wir brauchen Gärten
Nee, wir brauchen Gärten in der Stadt, sonst erstickt man da. Das ist vielleicht mal eine Zeit lang lustig, aber 20 Jahre kannst du nicht in der Betonhölle wohnen. Der enge Blick schränkt die Gedanken ein, die Luft ist zum Kotzen. Früher waren die Städte enger, aber eben auch kleiner. Jetzt kommst du da kaum noch raus. Energiefuchs, taz.de
Je dichter, desto wärmer
Je dichter die Stadt wird, desto wärmer wird sie. Im Sommer wird das unangenehm werden, stickig und staubig.
Und das Fenster zu öffnen, wird auch schwierig, denn Dichte produziert Lärm, und außerdem ein starkes Echo. Ich wohne schon so, und das ist nicht schön. Von der „Eckigkeit“ des neuen Stils mal ganz abgesehen.
Basti Leser D, taz.de
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