Einblick (456)

Hajnal Németh, Medienkünstlerin

■ Hajnal Németh, geboren 1972 in Szony, Ungarn, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte unter anderem an der Hungarian Academy of Fine Arts in Budapest. 2011 wurde auf der Biennale von Venedig ihre audiovisuelle Oper „CRASH – Passive Interview“ gezeigt. Die installative Anordnung behandelt den plötzlichen Tod infolge eines Autounfalls als Metapher für die Krise des postkommunistischen Ungarn.

Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Hajnal Németh: Am spannendsten ist für mich immer die Wirklichkeit, deshalb möchte ich vor allem Ion Grigorescus Ausstellung erwähnen, die in der Galerie Gregor Podnar (Di.–Sa. 11-18 Uhr, Lindenstr. 35) zu sehen ist und in deren Fokus die Frage steht, wie man in einem ehemaligen totalitären, unterdrückenden System in Osteuropa durch persönliche Rituale seine innere Freiheit bewahren konnte. Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Januar zu sehen. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Ich halte es für eine gute Idee, die Konzerte des Berliner Mosaik Ensembles zu verfolgen. In den vergangenen Monaten habe ich mehrere hervorragende Konzerte von ihnen gesehen und gehört. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Ich lese lieber Bücher, in letzter Zeit vor allem György Konrád. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Wandern in der Natur, gemeinsame Essen mit Freunden, aber auch die Arbeit bereitet mir Freude, allerdings auf einer anderen Ebene.

■ Aktuelle Ausstellung in Berlin: Siehe Kolumne SEITE 14