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Bedröhnte Landflucht

Nachwuchsbauer tuckert bekifft über Autobahn

Im Land der Wümme, wo Ortsnamen wie Bötersen oder Stuckenborstel nicht zuletzt von geistiger Kargheit künden, wo nichts als frischgepflügte Furche sich nordwärts bis zum Watt zieht, wo die Himmel sperrangelweit offen stehen und die Regenwolken auch sommers täglich kalben, da braucht sogar der robusteste Landmann gelegentlich einen kleinen Stimmungsaufheller. Greift der Altbauer allmorgendlich zur Pulle mit Frühstückskorn, bevor er Feld, Vieh und Weib bestellt, labt sich der Junior lieber am indischen Hanf, jener altehrwürdigen Nutz- und Juxpflanze, deren bewusstseinserweiternde Wirkung den Jungbauern jedoch von seiner Scholle zu treiben scheint. So geschah es laut dpa jüngst zu Sottrum im eben beschriebenen Landkreis Rotenburg (Wümme), dass ein bekifftes, erst 18-jähriges Bäuerlein sein Gespann – einen Traktor mit Heuwender – bei einem Weiler namens Bockel auf die Autobahn lenkte, um mit trägen 50 Stundenkilometern seiner just vom Cannabinol erleuchteten Zukunft in Freiheit entgegenzutuckern. Leider wurde der Bauernbub von der Polizei eingefangen, bevor er die Zivilisation erreichen konnte. Sollten eine Hasch-Legalisierung gelingen, wird bald wohl ein eigenes Verkehrsschild benötigt, dass vor bedröhnter Landflucht warnt.

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