: Osten will Aus für die Maus
Sachsen-Anhalt fordert die Zerschlagung der ARD
Die Aufregung war groß. Gestern forderte der im Bundesland Sachsen-Anhalt für Medien zuständige CDU-Staatskanzleichef Rainer Robra die Abschaffung der ARD. Wie bitte? Nie mehr „Das Erste“? Keine „Tagesschau“? Kein „Tatort“? Aus für „Die Sendung mit der Maus“?
Sogleich fragte sich die deutsche Fernsehgemeinde: Was ist das eigentlich, Sachsen-Anhalt? Ist das nicht das entbehrlichste Bundesland aller Zeiten? Hatte nicht schon vor Jahren der Historiker Gustav Seibt gefordert, dieses historisch anachronistische Bundesland abzuschaffen?
Wer braucht schon ein selbsternanntes „Land der Frühaufsteher“, dessen Hauptstadt nicht einmal einen ICE-Anschluss hat? Das man nicht einmal gegen ein wirklich schönes Beinahebundesland wie Mallorca eintauschen kann? Ist Sachsen-Anhalt nicht so überflüssig wie die Forderung nach der Abschaffung der ARD, die nur einen Grund hat: sich bei rechten Kräften anzubiedern, die schon lange die Zerschlagung öffentlich-rechtlicher Medien fordern?
Darauf kann es nur eine Antwort geben: Die ARD muss im Tausch für Sachsen-Anhalt Bundesland werden. Das erste virtuelle Bundesland der deutschen Geschichte. Mit der Maus als Ministerpräsidentin und Käpt’n Blaubär als Staatskanzleichef: „Tach zusammen. Alles Butter auf’m Kutter?“
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