: WIE COOL IST DAS DENN? DER SONNTAZ PRODUKTTEST
■ Das Produkt: Eine rote Lego-Brosche.
■ Das ist es: Ein flacher roter Legostein mit acht Noppen, auf den auf der Rückseite ein Broschenverschluss geklebt wurde.
■ Das kostet es: 2 Euro.
■ Das kann es: Bewundernde Blicke auf diejenigen lenken, die die Legobrosche tragen.
■ So geht es: Verschluss öffnen, Nadel durch den Stoff schieben, Verschluss schließen.
■ Das bedeutet es: Lego ist nicht nur ein Spielzeug, Lego ist eine kulturelle Markierung – zumindest in den europäischen Ländern. Kein Kind, kein Erwachsener, der bei Lego nicht an Lego denkt. Und wenn er/sie an Lego denkt, denkt er/sie an Spielen und an Zeiten ohne Zeit. Alles ist Lego, logo. Aber mal im Ernst: Setzt Lego wirklich so viel Fantasie bei Kindern frei, wie immer behauptet wird? Ist Lego nicht nur deshalb gut, weil alle denken, es sei gut? Die Brosche holt Lego aus dieser Legodiktatur heraus. Nimm eins dieser Dinger, mach ’ne Brosche draus, trage die Legoverzückung an der Brust, warte auf Reaktionen.
■ Da bekommt man es: Im nicht existierenden Museumsshop der Kunsthalle Recklinghausen. Denn seit das Haus rollstuhlgerecht umgebaut wurde, gibt es dieses einzige Merchandising-Objekt nicht mehr zu kaufen. Und zwar einfach deshalb, weil die Kiste mit den Broschen wegen Personalmangel noch nicht wieder ausgepackt wurde, obwohl der Umbau abgeschlossen ist und die Kunsthalle wieder bespielt wird. Man kann das Ding aber auch selbst machen.
■ Spaßfaktor: Groß. „Du hast ’ne tolle Brosche da“, sagen fast alle. Manche tippen sie mit Lego-Lächeln auch an, streichen darüber. So viel Aufmerksamkeit bekommt man sonst selten.