LESERINNEN-BRIEFE :
Röwekamp muss weg!
■ Betr.: Rücktritt von Rita Mohr-Lüllmann, taz vom 27., 29., 30. 10.
Rita Mohr-Lüllmann ist nach meiner Ansicht Opfer in einem schier unerträglichen Intrigenstadl in der Bremer CDU geworden. Ich bin tief erschüttert, was Funktionäre um den glücklosen CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp dieser integren Frau angetan haben. Sie hat auf mich immer einen sehr glaubwürdigen Eindruck gemacht. Thomas Röwekamp und Michael Teiser haben offenbar schon seit der Wahl von Rita Mohr-Lüllmann zur Landesvorsitzenden (übrigens durch die Mitglieder und nicht nur ein paar Funktionäre) in Lauerstellung gelegen, um sie als Vorsitzende der CDU und als Bundestagskandidatin zu verhindern. Dieses ganze Postengerangel ist für mich als Bürger absolut unehrlich, nicht mehr auf die Sache, sondern nur auf Personen bezogen. Verantwortlich dafür ist nach meiner Auffassung: Thomas Röwekamp! Mir ist absolut sauer aufgestoßen, dass Thomas Röwekamp nur um Rita Mohr-Lüllmanns Bundestagskandidatur zu verhindern, ihr seinen Fraktionsvorsitzendenposten angeboten hat. Für wie dumm hält er eigentlich den Wähler, dass er diese Trickserei nicht durchschaut? Um endlich Ruhe in die CDU zu bekommen, müsste Herr Röwekamp endlich abdanken, um unverbrauchten Kräften Platz zu machen. Als Fraktionsvorsitzender ist er für mich nicht mehr tragbar. Christian Wilke, Kriminalbeamter a.D.
„Es fehlt am politischen Willen“
■ Betr.: „Hafen unter Beschuss“, taz vom 2. 11. 2012
Seit vielen Jahren protestiert die Pusdorfer Friedensgruppe bei der Jahreshauptversammlung der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) gegen den Umschlag von Kriegsmaterialien in den bremischen Häfen. Die BLG betont, wenn man sie darauf anspricht, dass auch sie an dem schmutzigen Geschäft mit dem Krieg verdient, sie schlüge in den Häfen alles um, was legal sei. Das sei Gesetzeslage. Damit hat sie zwar recht, kann sich aber deshalb nicht aus der Verantwortung stehlen. Auch im Geschäftsleben sollten Ethik und Moral keine Fremdworte sein, denn auch legal exportierte Waffen können Menschen den Tod bringen und Kriege in Gang bringen oder halten. Die BLG versteckt sich hinter Gesetzen, die allerdings nicht vom Himmel gefallen sind, sondern die von PolitikerInnen gemacht wurden und werden. Im Aufsichtsrat der BLG, die zu 51 Prozent der Stadt Bremen gehört, sitzen neben weiteren PolitikerInnen Bremens Häfen- und Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) und Bürgermeisterin Karoline Linnert (Grüne). Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) sitzt im Beirat der BLG. Ihnen allen fehlt es offensichtlich am politischen Willen, Bremen für den Umschlag von Kriegsmaterialien zu sperren. Dadurch tragen sie mit dazu bei, Kriege zu ermöglichen. Das Verbot des Rüstungsgüterumschlags in Bremen und Bremerhaven wäre ein Zeichen bremischer Friedenspolitik, das es endlich zu setzen gilt. Joachim Fischer