Wahlwerbung, noch unsauber zitiert

Betr.: „Gaul Geschichte, du hinkst!“ (Urdrüs wahre Kolumne), taz bremen vom 17.09.2005

Urdrü, Urdrü! Deine wahre Kolumne vom Sonnabend ist gewohnheitsmäßig wahr wie stets. Aber dein Wahlaufruf im Nachsatz „P.S.“ (hast du das „D.“ darin bloß vergessen?) kommt auf dem hinkenden Gaul Geschichte daher, wie schon die Überschrift verrät. Den dort zitierten Satz findet man in der gesamten Weltliteratur nur bei Wladimir Majakowski, den Stalins Schergen auf dem Gewissen haben. Es ist pietätlos, Majakowski zu bemühen, um Stalins – nicht gerade Enkel, aber im Sinne von „Bruderpartei“ doch Großneffen – zum Wahlsieg zu verhelfen. Nur mühsam kaschiert und ohne Quellenangabe der Versuch, der SED-Nachfolgerin unter ihrem neuen Tarnnamen „Die Linke“ Unterstützung angedeihen zu lassen: „Morgen wird gewählt. Gaul Geschichte, du hinkst. Woll’n den Schinder zusammenreiten. Links. Links. Links!“ Auch noch unsauber zitiert. Es heißt im Linken Marsch (Verlag Volk und Welt, Berlin 1953, S.33): „(…) Genug vom Gesetz aus Adams Zeiten. / Gaul Geschichte, du hinkst … / Woll’n die Schindmähre zu Schanden reiten. / Links! / Links! / Links!“

BANI BARFOOT, Bremen