DREI ABGEORDNETE DRÄNGEN IN DEN BUNDESTAG, EINE WIRD DEZERNENTIN
: Der Grünen-Fraktion gehen Stützen verloren

Auch Andreas Otto, Bau- und Wohnungsexperte der Grünen im Abgeordnetenhaus, will 2013 in den Bundestag. Die Pankower Grünen haben ihn jetzt als Direktkandidaten nominiert. Bei der Bundestagswahl 2009 waren die Grünen dort hinter der Linkspartei zweitstärkste Kraft, ihr damaliger Kandidat Heiko Thomas landete bei den Erststimmen aber nur auf Platz vier. Otto sagte der taz, er wolle Wähler anziehen, die in vergangenen Wahlen für die – nicht mehr antretende – SPD-Ikone Wolfgang Thierse stimmten.

Größere Chancen auf ein Bundestagsmandat hat Otto über die Landesliste der Partei. Über sie zogen 2009 drei Grüne in den Bundestag ein, Otto will auf Platz 2. Bei den vergangenen Wahlen trat auf diesem Platz Wolfgang Wieland an, der nicht erneut kandidiert. Beim Kampf um den aussichtsreichen Listenplatz könnte Otto Anfang 2013 auf seine Fraktionskollegen Michael Schäfer oder Özcan Mutlu treffen. Beide bewerben sich in Mitte mit anderen als Direktkandidat (taz berichtete). Dieser Bezirk gilt als Wahlkreis, den die Grünen direkt gewinnen könnten.

Daraus ergibt sich ein Dilemma: Je besser die Grünen bei der Bundestagswahl abschneiden, desto größer ist die Chance, dass die Abgeordnetenhausfraktion ab Herbst auf zwei weitere langjährige Leistungsträger verzichten muss. Bereits zu Jahresbeginn geht ihr die umweltpolitische Sprecherin verloren: Felicitas Kubala wird Umweltdezernentin in Mannheim. STA