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Archiv-Artikel

Boulevard mit Behinderten

Behinderte werden diskriminiert? Aber nicht im Boulevard-Fernsehen! In 70 Prozent der Sendungen sind Behinderte präsent, an vier von fünf Sendetagen wird über Behinderte berichtet. Behinderung im Sinne einer gleichberechtigten Teilhabe spielt in den Berichten eine nicht unbedeutende Rolle. Das hat Ingo Bosse von der Universität Dortmund herausgefunden. Ein Jahr lang analysierte der Rehabilitationswissenschaftler die Sendungen „Brisant“ (ARD), „Explosiv“ (RTL) und „taff“ (Pro Sieben): „Es findet eine Berichterstattung mit ihnen und nicht über sie statt. Sie sind mit rund 30 Prozent die größte Gruppe der Handlungsträger.“ Ein Großteil der Berichterstattung bestehe zwar aus Beiträgen über Behinderte als Hilfsempfänger. Daneben existierten aber durchaus zahlreiche Beiträge, die Behinderte als Experten in eigener Sache zeigen, die selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben mitwirkten.