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Mazedonien wird wohl doch umbenannt

Namensstreit Regierung in Skopje will Streit mit Athen beilegen – und endlich in die Nato und EU

BERLIN taz | Die Regierung der südosteuropäischen Republik Mazedonien ist offenbar bereit, den seit 20 Jahren schwelenden Streit mit Nachbar Griechenland beizulegen. Kern des Konflikts ist, ob Mazedonien sich Mazedonien nennen darf.

Da Griechenland dies bestreitet, hat Athen bisher alle Bemühungen der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien vereitelt, Mitglied der EU oder der Nato zu werden. Griechenland fürchtete, dass ein Land, das Mazedonien heißen darf, auch Ansprüche auf Gebiete der nordgriechischen Provinz Mazedonien erhebt. In seiner Verfassung erklärt sich Mazedonien zum Sachwalter auch der Mazedonier in den Nachbarländern. Nikola Gruevski, Exregierungschef der Republik Mazedonien, goss Öl ins Feuer, als er 2014 Skopjes Flughafen nach dem griechischen Nationalhelden (und makedonischen König) Alexander den Großen benannte.

Am Montag will nun Mazedoniens Außenminister Nikola Dimitrov in Brüssel einen neuen Versuch lancieren, EU-Mitglied zu werden, berichtet die Financial Times. Am Mittwoch will er griechische Regierungsvertreter treffen und gute Nachbarschaft anbieten. Griechenlands linke Syriza-Regierung sieht Gründe für Optimismus, da die Nationalisten um Gruevski mittlerweile die Macht in Skopje verloren haben. Bleibt die Frage zu klären, wie der Binnenstaat mit gerade mal 2,1 Millionen Einwohnern denn nun heißen soll. Das Auswärtige Amt spricht von der ejR Mazedonien, die USA und die Vereinten Nationen verwenden das Kürzel FYROM. Beides steht für „ehemalige jugoslawische Republik“.

Weitere Vorschläge kursieren, wie zum Beispiel „Obere Republik Mazedonien“. Griechische Vertreter warnen vor übermäßiger Eile. Aber im Verlauf der kommenden zwölf Monate könne man sich wohl einigen, hofft Dimitrov. Dann müsse man ein Referendum abhalten, ob die Mazedonier mit dem neuen Namen für ihr Land einverstanden seien. Wenn das der Nato zu lange dauere, könne sie Mazedonien ja unter der provisorischen Bezeichnung aufnehmen. Stefan Schaaf

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