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Archiv-Artikel

4,6 Prozent mehr Gehalt für Lufthansa-Flugbegleiter

SCHLICHTERSPRUCH Bis Ende 2014 soll es auch keine Kündigungen geben. Tarifstruktur wird umgebaut

WIESBADEN afp/taz | Nach einem monatelangen Tarifkonflikt erhalten die Flugbegleiter der Lufthansa deutlich mehr Gehalt und Kündigungsschutz bis Ende 2014. Die 18.000 Mitarbeiter müssen durch den am Dienstag vorgestellten Schlichterspruch aber zugleich deutliche Einschnitte in der Tarifstruktur hinnehmen. Der Konzern und die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO sprachen von einem „schmerzhaften“ Kompromiss.

Das Gehaltsvolumen steigt im kommenden Jahr nach Angaben des Schlichters Bert Rürup um insgesamt fast 4,6 Prozent. Das Schlichtungspaket umfasst zudem den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2014 sowie einen Verzicht auf den Einsatz von Leiharbeitsfirmen bis zum Jahr 2016. Der Tarifvertrag soll bis Ende 2014 gelten.

Die Tarifstruktur der Lufthansa wird durch den Schlichterspruch grundlegend geändert. Für neue Mitarbeiter gilt ab 2013 eine neue Vergütungstabelle. Diese sieht zwar ein leicht höheres Einstiegsgehalt vor, allerdings fällt die Steigerung danach flacher aus als bislang. 2013 werden die jährlichen Stufensteigerungen zudem einmalig ausgesetzt. Neu eingeführt wurde eine veränderte Erfolgsbeteiligung.

Die Tarifpartner verständigten sich zudem auf ein Jahresarbeitszeitmodell. In einem flexiblen Arbeitszeitkorridor könnten für die Zeit eines zu erwartenden Personalüberhangs Arbeitszeit und entsprechend Gehälter um bis zu 5 Prozent reduziert werden, erklärte Rürup.

UFO hatte ursprünglich 5 Prozent mehr Lohn gefordert und die Lufthansa mit Streiks unter Druck gesetzt. Konzern und Gewerkschaft nahmen nun die Empfehlung des Schlichters an. Die Gewerkschaftsmitglieder müssen noch in einer Urabstimmung zustimmen.