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Archiv-Artikel

Koalition light?

Der Hahnenkampf ums Kanzleramt, den Noch-Kanzler Gerhard Schröder anzettelte, tritt in eine Schwundstufe ein, an deren Ende weder Schröder noch Merkel im Kanzleramt sitzen könnten. In der SPD mehren sich die Stimmen, die indirekt einen Doppelrücktritt von Schröder und Merkel ins Auge fassen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michael Müller schloss eine große Koalition ohne Schröder am Freitag nicht aus. Auf die Frage, ob Schröders Kanzlerschaft Bedingung sei, sagte er: „Das heißt, dass wir erst mal mit diesem Kandidaten ins Feld gehen.“ Alles andere sei eine Frage von Verhandlungen. Auch der SPD-Vizechef Wolfgang Thierse, Bremens Bürgermeister Henning Scherf und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, hatten vor Vorfestlegungen auf Personen gewarnt. Müller wurde daraufhin von der nordrhein-westfälischen SPD scharf kritisiert. Später relativierte er seine Aussage und bekannte sich zu Schröders Führungsrolle.