: Sportwagen trotz Verlusten
SOZIALES Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Untreue gegen Funktionär des Paritätischen
Erneut wird ein hoher Vertreter der Berliner Wohlfahrt der Untreue verdächtigt. Die Staatsanwaltschaft Berlin nahm Ermittlungen gegen den stellvertretenden Vorsitzenden des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Helmut Forner, auf. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte einen Bericht der Morgenpost, in dem von Ermittlungen gegen Forner berichtet wurde. In seiner Zeit als Geschäftsführer der Nordberliner Werkgemeinschaft (NBW) soll er für Verluste in Höhe von mehreren hunderttausend Euro verantwortlich sein und einen Sportwagen zum Sonderpreis erhalten haben.
Nach Angaben der Morgenpost sei Forner zudem für zweifelhafte Käufe von Supermärkten in Lichtenberg und Hellersdorf verantwortlich. Die Vorwürfe hatten die NBW und deren Hauptgesellschafterin, die Heidehof-Stiftung mit Sitz in Stuttgart, erhoben. Bereits seit September liefen die Ermittlungen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Forner stellte in einer Erklärung fest, er habe seine erneute Kandidatur für den Vorstand des Paritätischen Berlin zurückgezogen, nachdem er von den Vorwürfen gehört habe. Die Anschuldigungen würden gezielt von der Öffentlichkeit gestreut. „Diese Vorwürfe haben keine sachliche Substanz“, so Forner weiter. Er wolle nun rechtlich gegen die Anschuldigungen vorgehen. Der Paritätische sprach von „Rufschädigung“ und nahm seinen Vizeverbandsvorsitzenden in Schutz. NBW und Heidehof-Stiftung hätten ihm bislang keine Chance gegeben, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.
Nach Angaben der Morgenpost gehört Forner dem Kompetenzkreis Gesundheit und Pflege von Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) an. (dpa)