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Schurkenhaft: Wenn die Bundespolizei Berggießhübel rechnet

Foto: Rechenbeispielfoto: reuters

Am Montag schickte die wackere Bundespolizeiinspektion Berggießhübel am Rande der Sächsischen Schweiz wieder einmal eine ihrer weltberühmten Pressemitteilungen und zählte auf, wie viele Unholde sie erneut festsetzen konnte. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Am Wochenende wurden „fünf Gesuchte“ dingfest gemacht. Besonders hervor stach der Fall eines 31-jährigen Serben: „Person lebte unter 22 verschiedenen Identitäten – jetzt ist er die nächsten 884 Tage in Haft“, meldeten die Berggießhübeler Vollzug. Dann hat die Bundespolizei ja eigentlich 26 Personen festgenommen! Die 22-fach multiple Persönlichkeit plus die vier anderen Gauner. Was für eine Bilanz! Aber wie kommt die Bundespolizei Berggießhübel bloß auf die Zahl der Tage? 884 Tage durch 22 Identitäten – das wären für jede Halunkenidentität rund 40 Tage Knast. Könnten die 22 Ganoven das nicht parallel absitzen? In 22 Zellen gleichzeitig und nebeneinander? Dann wären sie auch schneller resozialisiert. Das müsste doch selbst der Bundespolizei Berggießhübel einleuchten, die sich gern mal einen Wolf zurecht rechnet.

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