LeserInnenbriefe
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Zwangsverwaltung wäre möglich

betr.: „Stadtwerke dürfen Wasser abstellen“, taz.nord vom 5. 5. 17

Es ginge auch anders, wenn es nur gewollt wäre! Eine Zwangsverwaltung ist möglich, für den Übergang ebenso eine Direktüberweisung der Abschlagszahlungen für Wasser und Gas durch die Stadt, gegebenenfalls auch per Direktverrechnung mit der Stütze-Zahlung für davon betroffene Mieter. Man muss es lediglich wollen. Dass einzelne Eigentümer keine Lust auf Gerichtsverfahren haben, ist nachvollziehbar. Solche Wohnungen haben mitunter nur noch einen Handelswert von 5.000 Euro. In Anbetracht der Gesamtsituation können da die Kosten eines Rechtsstreits ganz bequem den Betrag übersteigen, der gerade noch für eine solche Schrottimmobilie erzielbar ist. WXYZ, taz.de

Nicht die Schuld der Bewohner

betr.: „Stadtwerke dürfen Wasser abstellen“, taz.nord vom 5. 5. 17

Der Artikel stellt sehr schön klar, dass die Zahlungsausfälle bei den Stadtwerken nicht von den Anwohnern zu verantworten sind. Dennoch werden diese bestraft. Erst durch die Abstellung von Gas und nun auch bald von Wasser – aber Wasser ist lebenswichtig!!! [Es] besteht die Frage, warum Unschuldige terrorisiert werden dürfen, während die wirklichen Schuldigen frei und ungeschoren herumlaufen? MAINZERIN, taz.de

Von Kaufmann zu Kaufmann

betr.: „Erbitterter Kampf um den Biergarten“, taz.nord vom 2. 5. 17

Vielleicht sollte man für alle Nicht-Kaufleute nochmal deutlich machen, dass es im gewerblichen Bereich keinen Mieterschutz gibt. Während für die privaten Mieter ein Schutzbedürfnis gegenüber gewerblichen Vermietern angenommen wird, stehen sich Kaufleute gleich gegenüber. Ein gewerblicher Mietvertrag hat Laufzeiten und/oder Kündigungs- und Sonderkündigungsfristen. Wenn der Vermieter fristgerecht zum 31. 12. kündigt, hat man am 01. 01. draußen zu sein. Und dass das so sein kann, hat man seit der Unterschrift unter den Mietvertrag gewusst. Das nennt man Kaufmannschaft. ANDRÉ PODSZUS, Norderstedt

Ungesunde Industrienahrung

betr.: „Kartoffelsalat ist umzingelt“, taz.nord vom 2. 5. 17

Angeblich isst doch gar niemand dieses Zeug. Ungesund, industriell gefertigt, Zusatzstoffe!!! Sollen doch alle zu Biogärtnern umschulen. Das einzig Interessante an dem Artikel sind doch die Machenschaften der sächsischen Landesregierung, die für ein paar Hundert „Industrie“-Arbeitsplätze viele Millionen springen lassen wird. ENERGIEFUCHS, taz.de

Müller ist Wiederholungstäter

betr.: „Kartoffelsalat ist umzingelt“, taz.nord vom 2. 5. 17

Nicht nur Theo Müller hat seinen Wohnsitz in der Schweiz, auch sein Konzern, die „Unternehmensgruppe Theo Müller“, hat ihren Sitz im Ausland. Genauer gesagt in Luxemburg, einem bekannten Steuervermeidungsparadies. In den 90ern vernichtete Müller einige tausend Arbeitsplätze in Bayern und wurde dabei sogar noch mit EU-und Bundes-Mitteln subventioniert. Im Rahmen des „Aufbaus Ost“ bekam er seine „neue Produktionsstätte“ quasi aus öffentlichen Mitteln bezahlt. In dem Werk wurde für den niedrigeren Ost-Lohn das Gleiche produziert wie zuvor im bayerischen Stammwerk, welches kurz nach der Eröffnung des sächsischen Standorts geschlossen wurde. „Drei Fliegen mit einer Klappe“ waren das damals – ein neues, modernes Werk, Lohnkosten brutal gesenkt, und alles von Steuergeldern in mehrstelliger Millionenhöhe finanziert. WXYZ, taz.de