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Unangemeldet und ungehalten

Foto: ap

Am 1. Mai 1987 zeigten SystemgegnerInnen in Kreuzberg zum ersten Mal mit Krawallen, was sie von den geltenden Zuständen hielten. Damit wurde eine Tradition begründet, die die Behörden seitdem alljährlich zum Tag der Arbeit in helle Aufregung versetzt. Und obwohl Gewalt als Mittel des Protests kritisch gesehen werden muss, kann man dem „Revolutionären 1. Mai“ eines nicht absprechen: Er schafft es, die öffentliche Aufmerksamkeit zu fesseln.

Dieses Jahr, am 30. Jahrestag, nutzt die Demo ihre Stimme laut Aufruf vor allem dazu, um gegen Verdrängung und den allgemeinen Rechtsruck anzugehen. Außerdem stimmt sie auf die Proteste gegen das G-20-Treffen in Hamburg am 7. und 8. Juli ein. Um klarzumachen, dass sie damit absolut nicht einverstanden sind, wählen die DemonstrantInnen in diesem Jahr eine „Protestform, die deutlich macht, dass (sie) mit diesem Staat nicht kooperieren“: Die Demo, an der in vergangenen Jahren Zehntausende teilgenommen haben, wird nicht angemeldet und läuft mitten durchs „MyFest“. Montag, 1. Mai, 18 Uhr, Oranienplatz

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