: Abgas in die Erde pumpen
UN-Experten sehen CO2-Verpressung als Beitrag zum Klimaschutz. Greenpeace warnt vor Überbewertung
MONTREAL/HAMBURG ap/taz Zur Eindämmung der Erderwärmung sollen Kohlendioxidemissionen nach einem Vorschlag von UN-Experten unterirdisch gespeichert werden. Ein solcher Schritt könne andere Maßnahmen zum Klimaschutz ergänzen, erklärte der Direktor des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, am Montagabend bei der Veröffentlichung eines entsprechenden Berichts in Montreal.
Dieser schlägt die Nutzung bestehender Technologien vor, um Kohlendioxidemissionen etwa in Kraftwerken oder Raffinerien abzufangen, zu komprimieren und in Felsen oder Ozeanen einzulagern. 99 Prozent des derartig gespeicherten Kohlendioxids werden in den kommenden 1.000 Jahren nicht austreten, hieß es in dem von rund 100 Experten aus 32 Ländern verfassten 650-seitigen Bericht des UN-Klimanetzwerks IPCC.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte hingegen vor einer Überbewertung der Technik. „Erst einmal muss es darum gehen, Kohlendioxid überhaupt nicht entstehen zu lassen. Noch ist die Technik der so genannten Verpressung nicht ausgereift und der um sich greifende Wunderglaube führt zu Fehlinvestitionen“, erklärte Energieexpertin Gabriela von Goerne, die an dem Bericht mitgearbeitet hat. „In 50 Jahren sieht das vielleicht anders aus.“