Gleisdreieck wird Gründreieck

Der Park auf dem Gleisdreieck kann gebaut werden. Allerdings macht die Stadt dafür Zugeständnisse an den Eigentümer. Bürgerinitiative fordert mehr Grünflächen

Was wurden nicht alles für Pläne geschmiedet, um die Brachfläche am Gleisdreieick aufzuhübschen: die Bundesgartenschau sollte dorthin, dann ein Erholungspark mit Riesenrad oder ein Golfplatz. Alle Pläne scheiterten – doch der Park Gleisdreieck kann nun gebaut werden.

Darauf einigten sich der Senat, der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sowie die Grundstückseigentümerin Deutsche Bahn, vertreten durch die Verwaltungsgesellschaft Vivico. Gestern unterzeichneten Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD), der Baustadtrat des Bezirks, Franz Schulz (Grüne), und der Berliner Leiter der Vivico, York von Pannwitz, den Rahmenvertrag.

Die 60 Hektar große Fläche auf dem Areal des einstigen Potsdamer und Anhalter Bahnhofs soll zur Hälfte als Wohn- und Gewerbegebiet genutzt werden, zur anderen Hälfte als Parkanlage. „Es ist ein Kompromiss“, sagte Schulz angesichts der Forderung nach mehr Grün. Aufgrund leerer Kassen habe man der Vivico im Vergleich zu früheren Plänen mehr Bauflächen zugestehen müssen.

Norbert Rheinlaender von der Aktionsgemeinschaft Gleisdreieick sieht dies anders: „Berlin hat sich von der Vivico über den Tisch ziehen lassen.“ Dennoch freut er sich über den Vertragsabschluss, denn etliche Projekte seiner Bürgerinitiative, wie interkulturelle Gärten, Solarcafé, Kräutergärten, säßen schon in den Startlöchern. Der erste Spatenstich soll im Herbst 2006 erfolgen. Alexandra Müller