WAS MACHT EIGENTLICH ... der Nachwuchs?
: Die Stadt retten

Oje! Bergab geht es mit dem schönen Berlin, das doch, was Unterhaltung und Prominenz angeht, so viel zu bieten hat. Nur die Wirtschaft dümpelt vor sich hin. Die bevorstehende Schließung des Samsung-Werks in Oberschöneweide zeigt wieder einmal, wie unattraktiv Berlin sein kann. Aber was soll man tun, wenn schon Politik samt qualifizierten Beratern versagt haben?

Der große Bruder USA weiß Abhilfe und stellte gestern auf einer Pressekonferenz sein Konzept vor. Der Verein „American German Business Club Berlin“ (AGBC) zählt auf die Jugend: SchülerInnen sollen sich einen Businessplan überlegen und diesen samt passender Finanzierung bis April einreichen. Als Preise winken Geld und Praktika in Wirtschaftsunternehmen.

Ein bisschen dürftig in Anbetracht der Leistung? Nicht, wenn der Businessplan nur ein in Berlin angesiedeltes, fiktiv gegründetes Unternehmen betrifft, das nur drei Jahre profitabel sein muss. Erinnert ja ein bisschen an die Senatsvorgaben fürs Samsung-Werk. Doch der AGBC verfolgt andere Absichten: Die SchülerInnen sollen zu künftigen UnternehmerInnen herangezogen werden und die eigene wirtschaftliche Zukunft retten.

Ein nobles Vorhaben, das uns bald zahlreiche JungunternehmerInnen mit Firmen für schlau machendes Pausenbrot, Schuhradios oder Tamagotchi-Handys bescheren könnte. Damit wäre auch die Unterhaltung gesichert. SAE FOTO: AP