: Interkontinental-Blues
AFRO-BLUES Illustre internationale Gäste und Freunde aus Bamako hat das malische Duo Amadou & Mariam für „Folila“ zu einem energetischen Wüstenblues- und Welttanz-Crossover eingeladen
Eigentlich sollten sich auf ihrem neunten Album „Folila“ zwei Seiten gegenüberstehen. Auf der einen Seite eine Reihe illustrer internationaler Indie-Freunde wie Santigold, die Avantgarde-Indierocker TV on the Radio, Yeah Yeah Yeahs-Gitarrist Nicholas Zinner, Jake Shears von den Scissor Sisters, Tuareg-Rock-Mitbegründer Abdallah Oumbadougou, Amp Fiddler und Ex-Noir Désir-Kopf Bertrand Cantat, mit denen das blinde Paar aus Mali irgendwann einmal auf einer Bühne gestanden hat. Auf der anderen Seite Freunde aus Bamako wie der Ngoni-Virtuose Bassekou Kouyaté, der Gitarrist, Komponist und Musiklehrer an der Blindenschule Idrissa Soumaoro oder der Koraspieler Toumani Diabaté.
Irgendwann haben Amadou und Mariam, seit Mitte der 80er nach etlichen Kassetten-Alben das Traumpaar des malischen Blues und seit ihrem 2003 von Manu Chao produzierten Album „Dimanche a Bamako“ und ihrem drei Jahre später gemeinsam mit Herbert Grönemeyer eingespielten Fußball-WM-Hit „Zeit, dass sich was dreht“ auch hierzulande ein Begriff, entschieden, stattdessen die Musik dreier Kontinente zu vereinen.
Wieder sehr viel rauer als das von Blurs Damon Albarn produzierte Grammy-nominierte „Welcome to Mali“ klingt das Album: ein spielfreudiger energetischer Wüstenblues- und Welttanz-Crossover – bei dem jederzeit deutlich zu erkennen bleibt, wer wen eingeladen hat. MATT
■ Di, 27. 11., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36