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Kommentar: Eiken Bruhn über Studierenden-ProtesteKeine Zeit für Demos

Seltsam mutet es an, wenn in Berlin und Hamburg Hochschulen „besetzt“ werden – und ausgerechnet die politische Vertretung der Studierenden an der Bremer Universität keinerlei Regungen zeigt, es ihren KommilitonInnen gleich zu tun. Das war in früheren Jahren anders, da gehörte es zum guten Ton, den Erstsemestern zu zeigen, wie man Transparente gegen „Bildungsabbau“ bemalt und den Rektor daran hindert, sein Büro zu betreten.

„In früheren Jahren“ heißt: Vor der Umstellung auf streng verschulte Bachelor- und Master-Studiengänge. Als Studierende noch Zeit hatten, über anderes als Creditpoints nachzudenken. Und darüber, wie und wann sie bei Anwesenheitspflicht und Prüfungsdruck noch Geld für Miete und Lebensunterhalt verdienen können.

Nun spricht nichts dagegen, sein Studium ernst zu nehmen und man muss auch nicht jede Demo gegen eine Hochschulreform mitmachen, weil man prinzipiell erst einmal gegen alles ist. Aber: Man muss die Freiheit haben, sich für oder gegen ein politisches Engagement zu entscheiden. Dafür aber braucht es unverplante Zeit und persönliche Ressourcen – die derzeitigen Studienbedingungen beschränken dies in erheblichem Maße. Das wiederum hat der AStA der Uni Bremen lange vor den Bremer Grünen erkannt und thematisiert.

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