piwik no script img

Neu im Kino

„Manchester by the Sea“ Foto: UPI

Es ist eine schlechte Nachricht, die Lee Chandler (wunderbar minimalistisch von Casey Affleck dargestellt) aus seinem willentlich öden Alltag als Hausmeister reißt: Sein Bruder Joe ist einer Herzkrankheit erlegen und hat Lee testamentarisch zum Sorgeberechtigten für seinen nun 16-jährigen Sohn Patrick (Lucas Hedges) bestimmt. Lee macht sich in Kenneth Lonergans erst drittem Spielfilm „Manchester by the Sea“ also auf den Weg in seine gleichnamige Heimatstadt, um die Beerdigung zu organisieren und nach seinem Neffen zu schauen. Doch er sieht sich nicht in der Lage, dem Wunsch seines Bruders nachzukommen, obwohl sich das provisorische Zusammenleben mit Patrick bestens gestaltet. Gezielt eingesetzte Rückblenden in das Leben, das Lee einst hier geführt hat, lassen seine Motive nach und nach einsehbar erscheinen. Das mag nach einem freudlosen und düsteren Film klingen, kommt zwischendurch aber fast komödiantisch daher und ist psychologisch äußerst präzise beobachtet. Das rettet den Film vor dem eigenen Etikett des „Depri-Films“ – und lässt ihm doch noch Chancen auf einen Oscar.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen