: Herber Rückschlag für Friedensprozess
MaliDer bisher blutigste Selbstmordanschlag des Landes trifft Gao, wo auch die Bundeswehr steht
Getroffen wurde das Gelände des „Operativen Koordinationsmechanismus“ (MOC), wie in Mali einer der zentralen Bestandteile des Friedensprozesses zwischen Regierung, Tuareg-Rebellen und Anti-Tuareg-Milizen heißt. „MOC“ bedeutet, dass im Norden Malis „gemischte Patrouillen“ aus allen bewaffneten Gruppen unter UN-Aufsicht gemeinsam für Sicherheit sorgen sollen. In Gao sind das Tuareg-Rebellen und regierungstreue Tuareg, die sich ansonsten gegenseitig hassen. 600 von ihnen sind inzwischen auf dem MOC-Gelände kaserniert, die Patrouillen sollen demnächst beginnen. Der Anschlag soll vor allem die regierungstreue Fraktion getroffen haben. Das dürfte Malis Friedensprozess erheblich zurückwerfen.
Gao ist der Stationierungsort des Bundeswehrkontingents innerhalb der UN-Mission, das demnächst auf 1.000 Soldaten anwachsen soll. Deutsche Soldaten waren nach Auskunft des Bundesverteidigungsministeriums von dem Anschlag nicht betroffen. Das MOC-Gelände liege zwei Kilometer von der deutschen Basis entfernt. D.J.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen