Ströbele, alte Zwitschersocke!:
Gestern twitterten Sie, Hans-Christian Ströbele, nachdem das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe den NPD-Verbotsantrag der Bundesländer abgewiesen hatte, eine Kurznachricht über den Zwitscherdienst: „Brubbel, brubbel. Brubbel, brubbel. War stets dagegen“ oder so ähnlich, lautete Ihre Botschaft. Der Anlass und der Inhalt sind aber auch total egal, weil wir Twitter-Mitteilungen sowieso nie folgen. Wir würden selbst auch niemals twittern. Denn wer sind die bekanntesten Nutzer des Kurz-und-schmerzlos-Nachrichtendienstes? Donald Trump (70) und Erika Steinbach (73). Da haben Sie, Meister Ströbele, sich auf Ihre alten Tage aber in keine feine Gesellschaft begeben. Muss man denn mit satten siebenundsiebzig Lenzen noch jeden Driet mitmachen und den Daumen wild über die Tastatur schwingen lassen, nur um sofort jedem aktuellen Quark den eigenen Senf unterzurühren? Twitter – das neue Organ der dröhnenden Siebziger! Da schreiben wir Ihnen, olle Ströbele, lieber einen ganz persönlichen Papierbrief mit hammerharten Druckbuchstaben. Lang und schmerzvoll!
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