Der Flughafenbesitzer

Der Mann, der den Lübecker Flughafen kaufen darf, ist ein Geschäftsmann mit vielseitigen Interessen. Der aus Ägypten stammende Frankfurter Mohamad Rady Amar ist nicht nur der Chef zweier Firmen, die sich mit Kleinflugzeugen befassen, sondern war auch am Abbau des Atomkraftwerks Mühlheim-Kärlich beteiligt.

Die Lübecker Bürgerschaft hatte am Donnerstag in nicht öffentlicher Sitzung beschlossen, den Flughafen für einen symbolischen Euro zum 1. Januar an Amar zu verkaufen. Die Stadt legt noch fünfeinhalb Millionen drauf, mit denen die Entwässerung und andere Teile der Infrastruktur erneuert werden sollen. Im Gegenzug versprach Amar, er werde in den kommenden fünf Jahren 20 Millionen Euro investieren und den Flughafen auf internationalen Standard ausbauen. Alle 90 Mitarbeiter sollen bleiben dürfen.

Was die Fliegerei angeht, so hatte Amar bisher vor allem mit Kleinflugzeugen zu tun. Er ist Präsident der FFA Bravo AG im schweizerischen Altenrhein. Die Firma stellt dreisitzige Flugzeuge her. Amar will die Produktion nach Lübeck verlegen und dort auch Wartungsarbeiten für kleinere Maschinen anbieten, wie er sagt. Außerdem ist der Schiffbauingenieur Aufsichtsratsvorsitzender der Firma „Aquila Aviation by Excellence“ im brandenburgischen Trebbin, die leichte, einmotorige Flugzeuge herstellt.

Ebenfalls in Trebbin firmiert seine Firma „3 Y Logistic und Projektbetreuung“. Sie hat das nicht radioaktive Maschinenhaus des abgeschalteten AKWs Mühlheim-Kärlich gekauft und abgebaut, um es nach Ägypten zu verschiffen.

Am Lübecker Flughafen will Amar innerdeutsche und internationale Linienflieger wie Al Masria Universal Airlines etablieren und ein Hotel bauen. Er habe ein „wunderbares Team“, das seit März die Perspektiven eines Flughafenausbaus geprüft habe, und gehe davon aus, dass der Airport in fünf Jahren schwarze Zahlen schreibe.  KNÖ