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Archiv-Artikel

Stefan Reinecke

Roman des Jahres

Nicholas Baker: „Haus der Löcher“ (Rowohlt). Schmeißt „Shades of Grey“ ins Altpapier! Wer obszöne, durchgeknallte, skurrile, geile Texte mag, ist hier richtig. Rundum menschenfreundliche Pornografie.

Politisches Buch des Jahres

„Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden“ (Oldenbourg). Diese auf 16 Bände angelegte Quellenedition zeigt, was Täter, Opfer, Zuschauer taten. Ein Echolot des größten Verbrechens der Geschichte.

Buch zum Verschenken

Jörg Magenau: „Brüder unterm Sternenzelt“ (Klett-Cotta). So elegant, literarisch stilsicher hat sich noch kaum jemand den Brüdern Jünger genähert. Ein Buch, das die beiden mit Empathie und Distanz ent- und verzaubert.

Buch zum Angeben

„Geschlossene Gesellschaft. Fotografie in der DDR 1949–1989“ (Artefakt). Von der humanistischen Hoffnung bis hin zu leeren Betonlandschaften. Die DDR ist auf diesen Bildern viel mehr Moderne als gewohnt.

DVD/ Hörbuch

„The Wire“, Staffeln 4 und 5. TV-Serien sind das Medium, um Gesellschaftspanoramen zu entwerfen. Unbedingt stimmt das für „The Wire“, Staffel 4, die Schule und Kriminalität in Baltimore zeigt.

Stefan Reinecke ist Politischer Korrespondent der taz