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5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Gegen Fake News helfen nur niedliche Tiere

Die Bitte der Berliner Polizei am Montagabend half kaum: „Bitte helfen Sie uns. Bleiben Sie zu Hause und verbreiten Sie keine Gerüchte“, postete die nach der Todesfahrt des Lkws auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche. Gerüchte, Spekulationen und Bescheidwissereien schossen in den sozialen Medien dennoch sofort ins Kraut. Bis das Internet seine schärfte Waffe auspackte: niedliche Tiere. Unter dem Hashtag #KatzenstattSpekulationen verbreiteten User Katzenbilder. Die Idee ist nicht neu. Schon bei den Antiterroreinsätzen im November in Brüssel gab es eine ähnliche Aktion. Wie im echten Leben: Tiere, auf welche Art auch immer, wirken beruhigend. Also weiter, weil Weihnachten ist.

2. Die Ringelschwanzprämie wirkt

Ferkel die Schwänze zu kupieren, ist seit Jahren verboten. Doch nicht alle Mäster halten sich daran. Vor einem Jahr hat Niedersachsen deshalb eine Prämie ausgelobt. Bauern, die den Ringel dranlassen, erhalten pro Schwein 16,50 Euro. Agrarminister Christian Meyer hat nun Bilanz gezogen, eine positive. Denn in den Ställen der teilnehmenden Betriebe gingen sich die Tiere auch nicht gegenseitig an die Schwänzchen. 93 Prozent der Ringel blieben intakt. Das Modellprojekt soll nun 2017 ausgeweitet werden.

3. Rentiere spüren den Klimawandel

In Lappland bekommen viele Rentiere inzwischen einen Shuttle-Service zu ihren Winterweiden. Weil die Eisschicht auf den Seen noch nicht dick genug ist, sind die normalen Routen den Rentiertreibern zu gefährlich. Seit Wochen ist es am Nordpolarkreis ungewöhnlich mild. Die Herden werden nun zusammengetrieben und mit Lastwagen über Hunderte Kilometer zu neuen Weideplätzen gebracht.

4. Ein Welpe macht noch keine Weihnachten

Ein süßer kleiner Hund unter dem Tannenbaum. Dieses Bild lässt jedes Weihnachten den caniden Kinderhandel boomen. Wie viel Geld damit gemacht wird, welche mafiamäßigen Strukturen vor allem in Osteuropa herrschen – das hat die Süddeutsche Zeitung in dieser Woche klar gemacht. Der Bericht beschrieb auch die grauenhaften Bedingungen in den Vermehrungsstationen. Viele Welpen sind krank, müssen nach den Feiertagen sofort zum Tierarzt. Die Einfuhr ist illegal, die Schleuser werden dennoch selten erwischt. Es war diese Woche dpa eine Meldung wert, dass zwei Männer an der polnischen Grenze mit 13 Hundebabys von der Polizei erwischt wurden.

5. Deutschland bekommt mehr Raubtiere

Dann doch lieber Kegelrobben. Sie sind die größten freilebenden Raubtiere hierzulande. Jahrhunderte in der Nordsee nahezu ausgerottet, steigt der Bestand inzwischen wieder. Kinderstube vieler Tiere ist Helgoland. Dort sind nun 350 Neugeborene gezählt worden. Ein Rekord. Und die Geburtssaison dauert noch bis Ende Januar. Jörn Kabisch

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