: VerliererIn des Jahres Susanne Memarnia
Ex-Sozialsenator Mario Czaja (CDU). Ankündigen konnte er gut: Aus Lageso wird LAF – dann läuft der Laden wieder. Für Flüchtlinge bauen wir "MUFs" und "Tempohomes" – Unterbringungsproblem gelöst. Preisfrage: Was davon hat geklappt?
Michael Müller: Der Regierende versucht vergebens, die Aufbruchstimmung nach der Wahl zu verkaufen, als sei er vorher nicht auch schon dabei gewesen.
Franziska Drohsel (SPD) und Evrim Sommer (Linke) – zwei linke Frauen, die auf Bezirksebene durchstarten wollten. Beide sind sie gescheitert an Widersachern, die konservativer, männlicher – und die eigentlichen Verlierer sind.
Der Iraker, dessen sechsjährige Tochter nahe seiner Flüchtlingsunterkunft Opfer eines Missbrauchsversuchs geworden ist. Als sich der Vater auf den festgenommenen Tatverdächtigen stürzen will, wird er von Polizisten erschossen.
Bruno Kramm. Der Piratenchef kandidierte auf Listenplatz 1 und bewarb sich explizit um das Amt des Regierenden. Nach dem Totalabsturz musste er auch noch Mord und Suizid seines Parteifreunds Gerwald Claus-Brunner nach außen vertreten.
Ebenfalls Andrej Holm. Dass er bei seiner Anstellung an der HU nicht angab, Hauptamtlicher bei der Stasi gewesen zu sein, könnte ihm am Ende den Job des Staatssekretärs als auch den des Stadtforschers kosten.
Mit den Fußballerinnen von Lübars und den Handballerinnen der Füchse sind gleich zwei Berliner Topteams aus Geldnot auseinandergefallen. Hilfe gab’s kaum, öffentliches Interesse noch weniger. Schade.
Der Breitscheidplatz. Schon lange ein Ort des Gedenkens an den Krieg. Nun fühlt es sich dort noch trauriger an.
Evrim Sommer. Die Linke wurde wegen einer missverständlichen Formulierung über ihren Studienabschluss nicht Bezirksbürgermeisterin in Lichtenberg. Dabei hätte dem Ostbezirk eine kurdischstämmige Feministin an der Spitze gut gestanden.
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