: Tiefenrausch
Betr.: „Die volle Ladung“, taz hamburg vom 4. 10.
Senator Uldall und sein Erfüllungsgehilfe Jörg Oellerich predigen nun seit über einem Jahr, dass die Elbvertiefung ökologisch machbar sei, aber ohne konkrete Ergebnisse vorzulegen. Als Sprachrohr nutzen sie die Hamburger Medien, die – wie leider auch die taz – diese Propaganda relativ unkritisch übernehmen. Die Darstellung der geplanten Elbvertiefung, nämlich die Elbe um einen Meter auf 14,50 Meter zu vertiefen, ist schlichtweg falsch. Die Elbe hat nach der letzten Vertiefung (1999) eine Fahrwassertiefe von 15,30 Meter unter Kartennull (KN -15,30 m) in Hamburg, etwa zwischen Wedel und Otterndorf KN -14,40 m und bis in die Mündung von KN -15,20 m. Geplant wird eine Tiefe ausgehend von Hamburg bis zur Elbmündung von KN -16,30m bis KN -17,10 m. Also eine Vertiefung im Hamburger Bereich um einen Meter, von Wedel bis zur Elbmündung zwischen 1,50 m und 2,00 m. Nur über dem Elbtunnel soll nicht vertieft werden.
Der Containerterminal Altenwerder wird dann wohl stillgelegt, denn die großen Schiffe brauchen ja laut Planer einen Meter mehr Wasser unterm Kiel und können dann Altenwerder nicht mehr anlaufen. Dass die Containerriesen Hamburg nur mit halber Ladung anlaufen können, ist purer Unsinn. Die „Colombo Express“ mit einem maximalen Tiefgang von 14,60 Meter und einer Tragfähigkeit von 8.750 TEU hatte im April bei ihrer Ankunft in Hamburg etwa 8.000 TEU geladen. Diese Schiffe laufen Hamburg in der Regel nicht voll beladen an, weil sie in Europa – wie zum Beispiel die „Colombo Express“ – erst Southampton und Rotterdam anlaufen. Dem Fluss Elbe wird es nach der nächsten Elbvertiefung schlechter gehen, ebenso dem Steuerzahler der dafür zahlen muss. Reeder und Umschlagsfirmen sind die Gewinner, denn sie werden wie üblich nicht zur Kasse gebeten. Herbert Nix (Förderkreis Rettet die Elbe)